Die Klamurke Soziales

Korrespondenz
in Angelegenheiten einer mir zugedachten Geldspende

Am 19. Januar 2023 entdeckte ich zufällig auf Facebook die Kontaktanfrage von einer Frau M. F.
Spontan bestätigte ich; und ein paar Stunden später erhielt ich per Messenger nachfolgendes Schreiben:

M. F. per Facebook-Messenger

Vielen Dank, dass Sie meine Nachricht auf Facebook berücksichtigt haben,

Tatsächlich möchte ich diese Spende nicht an eine Person in meinem Umfeld oder an einen Verein machen, weil es in meinem Umfeld keine Vertrauensperson gibt, die Menschen damit nutzen, um ihre eigenen Lieben mit meinem Gefolge zu füllen, an das sie sich verschwören Nimm mein Geld und mache damit was sie wollen.

Jetzt bin ich im Krankenhaus mit Kehlkopfkrebs im Endstadium, laut Ärzten sind meine Tage gezählt.. Meine Einzahlungsbescheinigung über die Summe von 455.000 € bei der KAPITAL KREDIT INTER Im Anschluss daran habe ich mich einseitig entschieden, eine SPENDE davon an eine zu leisten Unbekannte Person, ohne dass mein unmittelbares Gefolge es merkte, weil er mit Ihnen in Kontakt treten könnte, um zu versuchen, mit Ihnen über den Patati-Patata-Prozentsatz zu sprechen.Als ich meinen Herrn bat, mich zur besten Person zu führen, stieß ich auf Sie.

Wenn Sie möchten, können Sie von dieser Summe profitieren, aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie einen Teil des Geldes für das Waisenhaus verwenden, so ist mein Wunsch.

Ich glaube an GOTT und ich weiß, dass es kein Zufall ist, wenn ich auf Sie gestoßen bin, es ist der Wille GOTTES.

Wenn Sie also daran interessiert sind, von meinem Vermögen zu profitieren, kontaktieren Sie mich bitte über meine E-Mail-Adresse: michaelafuchs310@gmail.com

Wo geben Sie mir bitte Ihre WhatsApp-Nummer.

♦♦♦

Eine am Abend des gleichen Tages erhaltene weitere Nachricht:

Hier ist ein bisschen meine Geschichte:

Ich wurde von einem Waisenhaus in Italien adoptiert, nachdem ich meinen Vater verloren hatte.

Vater im Alter von 9 Jahren verloren habe.

Ich habe meinen Mann vor drei Jahren bei einem Verkehrsunfall verloren und wir hatten leider keine Kinder. Ich habe in der Vergangenheit viel gespendet, an Hilfsorganisationen, Waisenhäuser und viele andere, aber glauben Sie mir, wenn ich nicht selbst vor Ort bin, um zu sehen, wofür mein Geld verwendet wurde, die Leute verwenden es, um ihre eigenen Verwandten zu füllen und in meinem Bekanntenkreis schmieden sie Pläne, um mein Geld zu nehmen und damit zu tun, was sie wollen.

Ich bin jetzt im Krankenhaus, weil ich an Kehlkopfkrebs im Endstadium leide und die Ärzte sagen, dass meine Tage nun gezählt sind.Als ich vorgestern eine meiner Taschen durchsuchte, sah ich eine meiner Einzahlungsscheine über 455.Ich habe mich daraufhin einseitig dazu entschlossen, das Geld einer unbekannten Person zu spenden, ohne dass mein unmittelbares Umfeld etwas davon mitbekommt, weil es mit Ihnen in Kontakt treten und versuchen könnte, Ihnen von den Prozenten zu erzählen patati patata.So kam es, dass ich, während ich meinen Herrn darum bat, mich zu der besten Person zu führen, auf Sie stieß.

Wenn Sie es wünschen, können Sie diese Summe erhalten, aber Sie müssen mir versprechen, dass Sie einen Teil des Geldes für Waisenhäuser verwenden werden, das ist mein Wunsch.

Ich glaube an GOTT und ich weiß, dass es kein Zufall ist, dass ich auf Sie gestoßen bin, sondern GOTTES Wille.

Später, noch am gleichen Tag, eine E-Mail mit genau dem gleichen Text – inklusive Eigenart der zweiten und dritten Zeile – wie in der zweiten Messenger-Nachricht.

Weiter denn zum Herrn Notar.

♦♦♦

WhatsApp-Korrespondenz mit „Berton“

Nachfolgendes Schreiben erhielt ich am 20. Januar.
Als Profilfotographie eine Dame mittleren Alters.
Und weiter dann, zehn Minuten später, die beiden unten erwähnten Ausweisfotos,
auf denen die Frau Rechtsanwältin sich endgültig in den Herrn Rechtsanwalt Frank Berton verwandelte.

Ich hatte auf kurzen Expeditionen das Scammer-Milieu genügend studiert,
um zu wissen, daß sie in ihre Schreiben häufig vorbereitete Standard-Textstellen hineinkopieren.
Da hat er oder sie sich in der Eile wohl vertan.

Hatte ich der Frau M. zunächst noch so halbwegs geglaubt,
so verstand ich nun sofort, was los ist.

Herr oder Frau Rechtsanwalt also:

Ich bin seit 05 Jahren die Rechtsanwältin von Frau M. F., daher kann ich Ihnen nur sagen und tun, was notwendig ist, damit Sie das Geschenk sicher haben. Gestatten Sie mir, mich noch einmal vorzustellen. Mein Name ist Frank Berton, geboren am 4. Juni 1962 in Amiens, ich bin ein französischer Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf Strafrecht und Presserecht. Ich bin Teil des Unternehmens Juréo mit Sitz in Lille.

Das mit der Geschlechtsverwechslung fand ich dann so amüsant,
daß ich, ohne weiterzulesen, ihm oder ihr sofort antwortete.
Und dabei den nachfolgenden versehentlich eingefügten Einschub übersah.
Den las ich jetzt, während ich die Sache dokumentiere, zum ersten Mal.

Seit der Krebsdiagnose seien einige Monate vergangen, erklärte der Mediziner. Eine Kugel steckte in seiner Brust. Diese Krankheit vernachlässigend, erfuhren wir kürzlich, dass sich sein Zustand verschlechterte und sogar unheilbar wurde. Letzterer wandte sich an Spezialisten für diese Krankheit, aber leider braucht er nur Pflege, um das Fortschreiten dieser Krankheit zu verlangsamen, und keine vollständige Behandlung für ihre Heilung. Vor diesem Hintergrund ließ er mich widerwillig wissen, dass er die Summe von 455.000 € an eine vertrauenswürdige und ehrliche Person spenden möchte, die diese Tage nutzen könnte, da sie jetzt gezählt sind.

Ich muss Sie darüber informieren, dass diese Spende privater Natur ist und dass daher die in der Französischen Republik geltenden Gesetze unbedingt eingehalten werden müssen, da die in diesem Gesetz vorgesehenen Gelder bei der Bank meines Kunden hier in der Französischen Republik hinterlegt werden. Diese Spende wird von der Französischen Republik in Ihr Land überwiesen. Diese Übertragung schafft verschiedene Formalitäten und Verpflichtungen, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und diese Übertragung rechtmäßig durchzuführen. Dazu müssen wir diese Spende beim Tribunal de Grande Instance von Paris registrieren, um das Gesetz zu formalisieren und das offizielle Überweisungsverfahren einzurichten. Ich bitte Sie daher, dem Tribunal de Grande Instance Paris die angeforderten Informationen zur Verfügung zu stellen, um die fragliche Spende erklären zu können.

[es folgte eine Auflistung der benötigten Informationen]

Und als Legitimation schickt er zwei von der französischen Republik ausgestellte Ausweise:
ein Personalausweis und eine „Carte de Service“.
– Die Fotos zeigen – wie ich später verstand – das Gesicht des realen französischen Advokaten Frank Berton.

Ich antwortete ihm:

Das Leben ist kompliziert. Sind Sie denn nun die auf dem Profil abgebildete Rechtsanwältin, oder der auf dem Ausweis abgebildete Rechtsanwalt Frank Berton? - Ich hoffe, dass die Sache seriös ist; und, davon ausgehend, dass es seriös ist, schick ich Ihnen allen Ernstes mal die geforderten Materialien.

Anbei der Scan meines luxemburgischen Personalausweises; die geforderten Angaben sind in der anhängenden Word-Datei

Nach endgültiger Metamorphose von der Rechtsanwältin zum Rechtsanwalt antwortete er:

Es ist meine Mutter, die auf meinem WhatsApp-Profil ist.

Meine Antwort:

Aber Sie bezeichneten sich gleich zu Anfang als Rechtsanwältin. Gut; vielleicht ein Tippfehler. Aber warum nehmen Sie das Foto Ihrer Mutter als Profilbild? - Nun denn; ich geh mal weiterhin davon aus, dass es seriös ist, und verhalte mich entsprechend.

Des Herrn Rechtsanwalts hochinteressante Erklärung:

Ich liebe meine Mutter so sehr, deshalb.

Wieder ich:

Das ist sehr schön. Aber ich habe inzwischen verstanden, worum es geht. Laut bisheriger Erfahrung vermute ich, dass man mich als nächstes bitten wird, irgendwelche Verwaltungsgebühren zu bezahlen?

Der Herr Rechtsanwalt:

Du weißt, ich bin Anwalt für mehrere Leute und ich habe nie daran gedacht, meinen Nachbarn zu verletzen, bevor ich ihm etwas gebe, weißt du, warum ich gesagt habe, dass es um dir gleichzeitig zu sagen, dass es gut ist, dass du dort eine Spende erhalten möchtest Was beweist von meiner Mandantin als ihrem Anwalt wirklich, dass Sie die Erbin von Frau M. F. sind? nichts, dafür muss die Schenkungsurkunde in Ihrem Besitz sein und Sie werden diese unterschreiben und die Kosten tragen, da diese Bescheinigung seiner Bank vorgelegt werden muss, damit die Bank Sie als alleinigen unehelichen Erben von Frau MICHAELA Fuchs anerkennen kann . Ich weiß nicht, ob Sie in Ihrer Diskussion einen gewissen Herrn Ch. O. erwähnt haben, dem ich geholfen habe, vor 2 Monaten eine Summe von 620.000 € zu erhalten, es war lange vor den Feiertagen, also bin ich mit meinen Lieben offenherzig, wenn Sie mir dann vertrauen Die 455.000€ garantiere ich dir gleichzeitig. Ich weiß, dass dir schon einige negative Dinge einfallen, aber ich muss dich nur bitten, mir zu vertrauen. Wenn du verstehst, was ich dir geschrieben habe, dann gib mir ein Feedback.

Meine Mandantin Frau M. F., sprechen Sie wirklich von Herrn Ch. O.?

In Bezug auf mein Profil kann es jeder nur tun, wenn ihm sein Foto gefällt.

So weit das unverändert belassene Wirrwarr des Herrn Rechtsanwalt.
Möglich, daß mein unerwartetes Verhalten ihn etwas verwirrt hatte
und daß keine vorformulierte Erklärungen vorrätig waren,
um dem zu begegnen.

Vielleicht werde ich das Ganze noch literarisch ausarbeiten;
in dem Fall würde ich jenes Wirrwarr natürlich künstlerisch etwas ausgestalten

Ich selbst:

Ich kenne das Verfahren und werde keinen Cent überweisen. Einen Herrn Ch. O. kenne ich nicht. Gestern erhielt ich das Angebot von der mir bis dahin nicht bekannten Frau F. (zufällig war mir beim Reinschauen in Facebook aufgefallen, dass sie mir eine Kontaktanfrage geschickt hat, die ich spontan bestätigte; und ein paar Stunden später erhielt ich ihre Nachricht). Mit Scammern habe ich Erfahrung; hab das Milieu etwas studiert und werde möglicherweise noch darüber schreiben; aber ich ging zunächst mal davon aus, dass sie es ehrlich meint, wollte sie nicht verletzen, da sie möglicherweise schwer krank ist, und verhielt mich ganz sanft und sachte. Erster Verdacht, dass es möglicherweise doch aus dem wohlstudierten Scammer-Milieu kommt, erstand aufgrund der Art, wie Sie sich als Rechtsanwalt/Rechtsanwältin vorstellten. Und inzwischen erfuhr ich, dass Frau F. heute einem Kollegen von mir auf Facebook eine Kontaktanfrage geschickt hat. Mein Kollege bestätigte die Anfrage; und etwas später erhielt er von ihr das gleiche - auch dem Wortlaut nach gleiche - Angebot, das ich gestern erhielt. Womit die Sache klar sein dürfte.

Für den Fall, dass es doch seriös sein könnte: Irgendwelche Gebühren zu zahlen riskiere ich natürlich nicht in dieser zweifelhaften Situation. Sollte jemand die Gebühren vorstrecken, so bekäme er, nachdem der versprochene Betrag auf meinem Konto gelandet ist, das zehnfache der vorgestreckten Summe oder sogar noch mehr zurück; näheres müsste man abklären.

Aus eigener Tasche werd ich in dieser unklaren bzw. fast klaren Situation keinen Cent Gebühren im Voraus bezahlen.

Solches schrieb ich ihm.

– Bei dem erwähnten Kollegen handelt es sich Herrn Ernst Tirckl-Wolff.
Der Herr Ernst Tirckl-Wolff ist einer meiner Erzählungen entsprungen.
Als man mich vor Jahren auf Facebook einlud,
wusste ich nicht so recht, was ich da soll.
Schließlich legte ich unter besagtem Namen ein zweites Facebook-Konto an;
und sogleich begannen wüste Streitgespräche zwischen Herrn Tirckl-Wolff und mir,
in die auch andere sich einmischten.
Auf solchem Wege kamen wir in Kontakt mit geistig beweglichen Leuten;
und allen legte ich die wahre Natur des Herrn Tirckl-Wolff offen.

War sehr lustig.
– Der langen Rede kurzer Sinn:
bei dem erwähnten Kollegen,
der genau das gleiche Schreiben bekommen hat,
handelt es sich um mich selbst.

Antwort des Herrn Rechtsanwalt:

Ich weiß nicht einmal, wovon du sprichst, da du bereits an das Negative denkst und dir selbst nicht trauen kannst, also kannst du die Dons immer aufgeben,

Und denken Sie nicht, dass die Gebühren, die Sie zahlen werden, mir für ein paar Dinge nützlich sein werden, huh, es ist zu Ihrem Besten, Sie sagten, dass jemand anderes nur die Gebühren für Sie bezahlen muss, das ist jemand a la, der es will vom Vermögen profitieren?

Ich selbst:

Gut, denken wir an das Positive: Falls eine für mich bestimmte Summe existiert; und falls jemand die Verwaltungsgebühren vor Ort bezahlt - wird der Betreffende, sobald die Summe auf meinem Konto ist, das zehnfache des für die Verwaltungsgebühren vorgestreckten Betrags zurückerhalten. Und mit M. F. werde ich mich in aller Freundschaft darüber unterhalten, wie ich ein Teil der Summe am besten zur Hilfe von Notleidenden einsetzen kann.

Falls besagte Summe nicht existiert, oder wenn niemand die Verwaltungsgebühren vorstrecken will - kann man halt nicht machen

Der Herr Rechtsanwalt:

Herr, ich bin ein Mann der Gesetze und ich erlaube nicht, jedes Mal seine Leute von Nachrichten zu lesen, die Sie mir schicken, damit Sie mich bitte nicht mehr stören, da Sie nicht die erste Person sind, für die ich arbeite und mehreren Menschen geholfen habe in diesem Bereich und wenn Sie denken, dass es ein Betrug ist, dann wünsche ich Ihnen das Beste.
  https://fr.m.wikipedia.org/wiki/Frank_Berton

Ich selbst:

Gut, hören wir denn auf, uns gegenseitig zu stören.

Der Herr Rechtsanwalt:

Hier sind meine Anwaltslinks, die Sie sich ansehen können.

♦♦♦

Mir war die Sache klar, und die Links schaute ich mir gar nicht erst an.
Erst als ich mich anschickte, vorliegende Dokumentation zusammenzustellen,
schaute ich es mir an; und ausserdem suchte ich per Google nach weiterer Information.
Sehr schnell wurde deutlich, daß jener Frank Berton eine durchaus ernstzunehmende und offenbar hochanständige Persönlichkeit ist,
und daß es Leute gibt,
die seinen Namen und seine Daten für ihre nicht ganz stubenreinen Zwecke missbrauchen.

Ich fand eine Möglichkeit, ihn direkt anzuschreiben;
und so schrieb ich ihm denn,
um ihn über den Identitätsdiebstahl zu informieren.
Er antwortete;
und in einem kurzen Schriftwechsel erfuhr ich,
daß er Kummer gewöhnt ist und daß es häufig vorkommt,
daß unter seinem Namen aller mögliche Unfug getrieben wird.
– So schlimm scheint das zu wuchern, daß er sogar als etablierter Jurist gegen dieses Gewucher nicht ankommt.

Im Weiteren stieß ich dann noch auf Berichte von Geschädigten,
die von irgendwelchen Pseudo-Bertons aufgefordert wurden,
Verwaltungsgebühren zu zahlen
für mit Geldgeschenken verbundene Verwaltungsmaßnahmen.

Meine Antwort an den Herrn Pseudo-Berton:

Also, ein allerletztes Mal: Ich bin nicht in der Lage, ein paar hundert Euro für irgendwelche Verwaltungsgebühren zu riskieren. Falls tatsächlich eine solche Summe auf mich wartet, und wenn jemand die Verwaltungsgebühren vor Ort für mich bezahlt, bekommt er, sobald ich über die versprochene Summe verfüge, das zehnfache des vorgeschossenen Betrags zurück.

Falls ein solcher Betrag nicht existiert, oder falls aus irgendwelchen Gründen niemand zu den angegebenen Bedingungen die Verwaltungsgebühren vorschiessen möchte - kann man halt nichts machen.

Ich hoffe, dass Sie und Frau F. ehrlich sind; und dass man - sollte es tatsächlich weitergehen, sich in aller Freundschaft wird verständigen können

Der Herr Rechtsanwalt

Okay

hatte einen tollen Tag ��.

♦♦♦

Dann längere Zeit Schweigen, am Freitag dem 27. Januar dann ganz unerwartet

Der Herr Rechtsanwalt

Hallo, lieber Herr, wie geht es Ihnen?

Frau M. hat die Gebühren bereits für Sie bezahlt.

Bitte senden Sie mir jetzt Ihre Kontodaten.

Ich schickte ihm denn meine Kontonummer.
Warum sollte ich sie nicht schicken; ist ja kein Geheimnis

Ich

Vielen Dank. Kommt gleich

Das Vorangehende war alles zu schwerwiegend,
als daß ich dem vollauf hätte Glauben schenken können
(meine Nachforschungen in Sachen Frank Berton,
welche die Sache endgültig klärten,
kamen erst ganz zum Schluss);
aber ich schloss nun nicht mehr vollends aus, daß es stimmt.

Sogar entschuldigte ich mich:

Ich vermutete zunächst, dass es Schwindelei ist und Sammeln von Gebühren. Dafür möchte ich mich entschuldigen und hoffe, dass ich mit Frau Michaela und Ihnen weiterhin den Kontakt pflegen kann

Der Herr Rechtsanwalt:

Die Weiterleitung wird jetzt aktiviert.

Gleichzeitig starteten die Fonds.

Eine Kopie von der Banküberweisung schickte man mir und von sonstigen Dokumenten;
und das sah nun wirklich so aus, als sei das Geld unterwegs.

Etwas später der Herr Rechtsanwalt:

Du bist da?

Ich

Ich bin da. Jetzt grad nicht am Computer. Schreibe am Telefon. Bin bald wieder am Computer

Der Herr Rechtsanwalt:

Ich hoffe, Sie hatten die Beweise für die Überweisung gesehen!?

Ich

Ich hab sie vor mir. Wenn meine Bank sich meldet geb ich Bescheid. Das wird wohl noch ein paar Tage dauern

Der Herr Rechtsanwalt:

Nein, es ist eine SEPA-Überweisung, das könnte heute passieren.

Ich

Gut, dann schaue ich im Laufe des Nachmittags von Zeit zu Zeit auf meinem Konto nach. Sobald alles klar ist geb ich Bescheid

Der Herr Rechtsanwalt:

Die BNP Paribas Bank hat mich gerade informiert, dass das Geld bereits auf Ihrem Bankkonto sein sollte, haben Sie keine SMS von der Bank erhalten?

Bitte überprüfen Sie Ihre Nummer, Sie müssen unbedingt eine Nachricht erhalten.

Ich

Noch nicht. Ich schau jetzt mal auf das Konto. Moment

Der Herr Rechtsanwalt:

Sei schnell.

Ich

Ich hab nachgesehen. Auf dem Konto ist noch nichts. Vielleicht wird es noch bearbeitet

Der Herr Rechtsanwalt:

Sie haben Ihre Nummer überprüft, wenn Sie keine Nachricht von der Bank BNP Paribas erhalten haben.

Ich

Von der Bank Paribas habe ich keine Nachricht erhalten. Und auch nicht von meiner Bank. Die Kontonummer, die ich euch geschickt habe, hab ich nochmal überprüft. Alles richtig. - Vielleicht hängt die Verzögerung damit zusammen, dass Montenegro nicht in der EU ist

Und meine Handynummer ist gleich meiner WhatsApp-Adresse

Der Herr Rechtsanwalt:

Ok hoffe morgen.

Ich

Ist ja nicht in der EU, und eine recht große Summe. Ich schaue gelegentlich auf meinem Konto nach und melde mich, wenn was eingetroffen ist

Der Herr Rechtsanwalt:

Okay

Ich, Samstag Mittag

Noch nichts eingetroffen. Da die Bank nun für den Rest des Wochenendes geschlossen hat, wird sich bis Montag nichts mehr tun.

Der Herr Rechtsanwalt:

In Ordnung, einverstanden

Und schließlich Montag Nachmittag der Herr Rechtsanwalt:

Die Überweisung wird abgelehnt, sie sagten, Sie müssten die Überweisungsaktivierungsgebühr bezahlen.

Ich

Sie schrieben mir, die Gebühren seien bezahlt.

Ich bin jetzt beschäftigt; bin erst in einer Stunde wieder ansprechbar

Der Herr Rechtsanwalt:

Ja, die Gebühr, die ich bezahlt hatte, war die Dokumentengebühr

Jetzt will die Bank zuerst die Überweisungsaktivierungsgebühr

Ich

Aber was gibt es dann sonst noch für Gebühren? Für SEPA-Überweisung? - Ich habe die Bedingungen für SEPA-Überweisungen flüchtig überflogen; wenn ich nichts übersehen habe, dürfte der Betrag, den Sie überweisen wollen, den Maximalbetrag um einiges übersteigen; und dann scheint das nur innerhalb der EU möglich.

Wenn Sie mir wirklich helfen wollen und eine solche Summe tatsächlich an mich überwiesen werden soll - am besten per normale Banküberweisung.

(abgesehen davon, dass durch eine finanzielle Unterstützung meine Einsatzfähigkeit wiederhergestellt würde; doch was nicht ist, ist halt nicht: auch für Sie und Frau F. hoffe ich, dass mein Anfangsverdacht unbegründet ist. Immerhin haben wir uns ganz nett korrespondierend unterhalten, und rein menschlich fänd ich es schade, Sie in jenem Lager zu wissen, welches ich - siehe meinen verlinkten Blogeintrag - mehr kuriositätshalber etwas studierte)

♦♦♦

Frühmorgens 31. Januar, während ich dies zusammenkopierte:
Der Herr Rechtsanwalt:

Die Bank hat mir gerade mitgeteilt, dass, wenn der Begünstigte die Überweisungsgebühren nicht zahlen kann, die gesamte Akte storniert wird und Sie nichts mehr auf Ihrem Bankkonto haben.

Ich

Alles in Ordnung. Ich habe inzwischen unsere Korrespondenz herauskopiert und aufmerksamer durchgelesen; hab auch recherchiert (dabei fiel mir auf, dass Sie, außer dass Sie sich als Rechtsanwältin meldeten und dann sich in einen Rechtsanwalt verwandelten, noch ein viel lustigeres Versehen begingen. Hatte ich nicht bemerkt, da das Versehen mit der Rechtsanwältin, die sich dann in Ihre Mutter verwandelte, mich ablenkte). Meine Nachforschungen zeigen, dass mein Anfangsverdacht begründet war und dass keinerlei Akte existiert, die storniert werden könnte.

Viel Spass noch

Der Herr Rechtsanwalt:

Ich verstehe immer noch nicht, wovon du sprichst.

Ich

Ich schon. Sollte ich mich wider Erwarten irren, so bleibt mein Vorschlag bestehen: Falls tatsächlich eine solche Summe existiert, und falls es nötig ist, irgendwelche Gebühren zu entrichten, so gilt mein weiter oben formuliertes Angebot gegenüber einer Person, die solche Summe vorschiessen würde.

In aller Klarheit sei gesagt: An Gebühren überweise ich im Voraus keinen Cent. Sollte es nur ums Sammeln von Gebühren für nicht stattfindende Verwaltungakte gehen - lassen Sie mich bitte in Ruhe; sie bekommen von mir keinen Cent.

Lobend sei aber erwähnt, dass im Vergleich zu den Fällen, die ich vor einiger Zeit untersuchte, die Sache mit Ihnen am interessantesten ist.

Viel Spass noch

Nachwort

(aus einem Brief vom 5. März 2023)

Und die Scammer lassen nicht locker. Manchmal antworte ich ihnen noch. Sogar ein zweiter falscher Frank Berton ist aufgetaucht. Zunächst wollte ich ihn noch ausführlicher auskundschaften; doch laß ich das.

Die Art, wie diese idiotischen Ganoven nicht einsehen wollen, daß sie durchschaut sind, und einem gut zureden, daß man doch bitte die Gebühren entrichten soll, damit man reich wird, kann einen zunächst amüsieren; doch auf Dauer erweckt es nur Ekel. – Vor ein paar Tagen ließ ich mir erstmals die Kontonummer geben, wohin ich die Gebühren überweisen soll. Schickte man mir sofort. Das Konto ist in Italien beheimatet; eine Frau oder ein Fräulein Lara M.. Ließ ihr einen Gruß ausrichten. Und man konnte es nicht fassen, daß ich mir die Kontonummer rein aus Neugier geben ließ und keinerlei Absicht habe, etwas zu überweisen. – Dieses letzte Abenteuer werde ich, nach einer Erholungspause, noch klamukisieren; und dann ist Schluss mit den Scammerkontakten.

(Schreiben vom 4. März an oben erwähnte Scammerin)

Dachten Sie wirklich, ich würde überweisen? Ich bat um die Kontonummer, weil ich neugierig war, was das für ein Konto ist. In Italien also, Frau oder Fräulein Lara M. Schönen Gruß von mir. Merken Sie wirklich nicht, dass ich Sie durchschaut habe?

Also, liebe Frau Alwine, oder wie auch immer Sie heißen mögen: im Laufe der letzten Monate bekam ich unzählige solcher Angebote; die meisten auf dem ersten Blick offensichtlicher Schwindel. Auf einige etwas seriöser wirkende Schreiben antwortete ich. Wobei ich zunächst immer davon ausging: daß ich es tatsächlich mit einem todkranken Menschen zu tun habe. In unserem Fall schickte ich Ihnen sogar einiges Geschriebene zu meiner weltanschaulichen Entwicklung; wobei ich in aller Ehrlichkeit davon ausging, daß solches Sie in dem Zustand, in dem Sie sich darstellten, interessieren könnte (so ganz sicher war ich nicht; inzwischen bin ich dafür fast sicher, daß nicht).

Durch verstreute Schriftwechsel ergab es sich, daß ich das Scammer-Milieu etwas gründlicher studieren konnte; ich denke, daß ich meine entsprechenden Eindrücke und Erkenntnisse noch literarisch verarbeiten werde.

Ich hoffe Sie verstehen, daß ich Sie mitsamt Ihrem „Notar“ durchschaut habe („Notar“ in Gänsefüßchen, da ein echter Notar wohl kaum ein solch wirres Dokument verfassen und auch noch zur Unterschrift vorlegen würde). – Um die Kontonummer bat ich aus reiner Neugier: um zu sehen, was das für ein Konto ist. Und keineswegs mit der Absicht, etwas zu überweisen.

Und noch eine kurze Anmerkung: Wenn Sie Ihre Mitmenschen als Idioten behandeln, müssen Sie sich damit abfinden, daß manche Sie durchschauen und Sie entsprechend beurteilen.

Das wär’s.

Zwischenfliege

Schlusswort

Die weiter oben angekündigte weitere Klamurkisierung meiner Abenteuer auf meiner Expedition ins Reich der Scammer fällt aus. Hab endgültig die Nase voll von diesem Volk.

Noch ein paar Links
zu während jenen Expeditionen verfassten Zwischenberichten:

♦♦♦

Von Erbschaften und Schenkungen

♦♦♦

Antwort an einen schenkungsverwaltenden Anwalt

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So isses
(Am Anfang, in aller Kürze, zwei kuriose Momente, die nix mit Scammerei zu tun haben.
An dritter Stelle, etwas weiter unten, Brief an eine Meldestelle für Internetkriminalität zu kuriosem Tatbestand)

♦♦♦

Brief an eine Scammerin,
die nach interessantem Schriftwechsel
plötzlich ihrer beruflichen Verpflichtungen inne wurde

♦♦♦


© Raymond Zoller