Dies sei das Titelbild für die nun anlaufende neue Libellen-Phase
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Aus einem Brief vom 8. Juni
an einen Bekannten aus den Steiner-Kreisen:
Dann war ich vorletzten Samstag engagiert, die Vorbereitungen zu einer Theateraufführung zu filmen. In Budwa ist das. Die musikalische Leiterin lebt in Bar; und die nahm mich denn in ihrem Auto mit nach Budwa. Da entwickelte sich dann unerwartet eine hochinteressante Unterhaltung über geistiges Streben. Und über die Gefahr, daß geistiges Streben in Sektiererei versackt. Deutlich, daß sie am Suchen ist und in ihrer Umgebung niemanden hat, mit dem sie zu solchen Fragen sprechen kann. Ein Mensch, der bei rechter Entwicklung der Steinerei dort unweigerlich Anregungen finden würde. So erwähnte ich den Steiner zunächst gar nicht. Nur auf dem Rückweg wagte ich es, ihn nebenbei zu erwähnen: daß er mir bei den auf der Hinfahrt geschilderten Fragen weitergeholfen hat; daß ich mich aber von seinen in Sektiererei versumpften Anhängern fernhalte. Zu meiner Beruhigung hatte sie nie etwas von ihm gehört. Ich schickte ihr dann das Link zu einem russischsprachigen Text über meine weltanschauliche Entwicklung[1]; und auch ein Link zu der russischen Originalversion meines Litgaseta-Artikels, der in Deutsch unter dem Titel „Augenwischerei auf Vornehm“ veröffentlicht ist[2]. Zu diesem Artikel schrieb sie mir anschließend, daß er ihr geholfen hat, besser zu verstehen, warum es ihr in Russland besser gefällt als im Westen.
1)In Deutsch findet man das hier
2)In deutscher Übersetzung findet man das hier
Aus der Korrespondenz mit einer Scammerin.
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Das ist interessant:
Zum Abschluss unserer ersten Unterhaltung schriebst du mir: "Hilf mir eine andere Weltsicht zu entwickeln."
Und mir schien, daß du tatsächlich nach einer neuen Weltsicht suchst. Und daß du den Eindruck hattest, ich könne dir dabei helfen.
Und im Weiteren versuchst du dann, mich wie irgendeinen Idioten durch erotische Lockmittel zum Überweisen irgendwelcher 3000 Euro vorzubereiten. Ich würde die nicht überweisen; selbst, wenn ich sie hätte. […]
Ich war bereit, dir zu helfen. Per Korrespondenz. Wäre man sich eines Tages über den Weg gelaufen – warum nicht; aber unbedingt erforderlich wäre das für mich nicht. Ich bin polygam und erwartete nicht "die große Liebe". Und ansonsten gibt es eine Menge Leute, denen ich helfe, ihre Weltsicht zu entwickeln: indem ich meine eigene Weltsicht entwickle; durch meine ernsthaften und weniger ernsthaften Veröffentlichungen; durch Korrespondenz, durch Gespräch… Das ist normal und beruht auf Gegenseitigkeit.
Doch wie willst du eine andere Weltsicht entwickeln, wenn du deine Mitmenschen als Idioten behandelst und deine weiblichen Reize als Lockmittel benutzest, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen?
Ich bin kein Moralist; ich bin Realist. Und als Realist weiß ich, daß Betrug und Lüge denjenigen verkrüppeln, der betrügt und lügt; daß sie ihn in seiner Weltsicht festhalten und ihm keine Chance geben, sich zu entwickeln.
Im Wesentlichen hat sich bei dem genannten Übergang zum „Wandern in freier Wildbahn“ nichts geändert. Das ist schon seit langem so.
Nur daß es, von Stufe zu Stufe, immer griffiger wird.
Als Anfang 1982 die „Libellenphase“ anlief, machte dieses Wesentliche sich bereits stärker bemerkbar (sonst hätte ich jenen Aufsatz „Kultur - was ist das“ nicht schreiben können).
Ende 1984 hatte das Griffigwerden sich bereits bis zum „Klamurke“-Konzept verdichtet.
Aus dem Vorspann
der sehr viel später online gesetzten Klamurke:
1) Siehe „Über das Wesen der Klamurke“
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Da der Herr Chefredakteur die Klärungsarbeit weitgehend alleine betrieb, fast ganz ohne „Austausch über das Studium des geistig-seelischen Erstickens“, hing, entsprechend, das Weitere zur Hauptsache von seiner eigenen Entwicklung ab.
Einen starken klamurkisch relevanten Entwicklungssprung ergab sich Ende 1990, als es ihn unerwartet nach Wolgograd verschlug. Nach diesem Sprung verstärkte sich die Entwicklung (wobei interessanterweise die sich verstärkende innere Klärung zu einer sich verstärkenden Entfremdung von seiner „geistig“ orientierten Umgebung führte).
Von Moskau aus gab es dann einen kurzen Versuch mit einer – deutschsprachigen – in kleiner Auflage gedruckten Klamurke, die von einem deutschen Bekannten verteilt werden sollte. Das brachte aber kaum Bewegung. Das mit der online-Klamurke begann, als der Herr Chefredakteur in Tbilissi lebte.
Doch geht es ja nicht um die Entwicklung der Klamurke; es geht um das – einsame oder gemeinschaftliche – Entwickeln von Klarheit; die Klamurke ist da nur Epiphänomen und Hilfsmittel.
Es geht um innere Klärung, um seelisch-geistige und sich daraus ergebende lebensmäßige Entwicklung. Gewissermaßen wäre die Klamurke das Organ einer realen Erkenntnisgemeinschaft. Vielleicht ist sie das teilweise auch; keine Ahnung. Möglich, daß sie Diesem und Jenem Anregung und leichte Hilfestellung geben kann, sich aus den Morästen unserer Zeit herauszuwurschteln.
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Vor ein paar Tagen fügte ich im „Libellen“-Menü unter „Verschiedenes“ ein Link hinzu:
„Von Maskenbällen und Gemeinschaft freier Geister“.
Und heute kommt hinzu:
Im Schicksalsstrome
Übertriebene Löschtätigkeit
So weit mal dies.
Fortsetzung folgt, in welcher Form auch immer…
Gespräch mit Diana Moralisches