Krückh drückte seine Zigarette in einem in der Nähe stehenden Aschenbecher aus, packte mit der Rechten den Saum von Aitas Rock und hob ihn in die Höhe.
Aita trug mit beiden Händen ein großes Tablett, darauf weingefüllte Gläser standen und welches sie daran hinderte, in irgendwelcher Weise dem Krückh’schen Tun Einhalt zu gebieten. Und so stand sie, das Tablett hoch über ihrem Haupte erhoben, und ließ geschehen, daß Krückh sowie all die andern, die sich ringsum versammelt hatten, ihre vom Rocke entblößten Beine betrachteten.
Aita wußte, daß ihre Beine nicht ohne Reiz sind; und durch geschickte Auswahl der Textilien pflegte sie diesen Reiz selbst an solchen Stellen zu verstärken, die bei ordnungsgemäßer Lage des Rocksaumes den Blicken normalerweise verborgen bleiben. Doch schien es ihr verfehlt, daß man ausgerechnet zu solchem Momente Wert darauf legt, sich am Anblick ihrer Beine zu ergötzen, da sie ein nichtfallengelassenwerdendürfendes Tablett zu tragen hat. Würde sie das Tablett fallenlassen, so würden all die darauf stehenden Gläser zerbrechen, und der darin sich befindliche Wein würde, statt den Durst der Dürstenden zu stillen, sinnlos den Fußboden benetzen.
Da Krückh sie am Rocke festhielt, war es ihr nicht möglich, dem Bestimmungsorte des Tabletts weiter entgegenzustreben: sie stand und wartete, daß man, gesättigt vom Anblick ihrer Beine, sie wieder ziehen ließe.
„Wenn ihr mich ziehen laßt, lüpfe ich nachher mit eigenen Händen meinen Rock und zeig euch, was zu sehen ihr begehrt,“ sagte sie. „Doch laßt mich erst jenes Tablett zum Orte seiner Bestimmung bringen, wo man nicht weniger lechzet nach dem Weine wie ihr nach dem Anblick meiner Beine.“
Doch man hatte kein Einsehen. – Krabakukh, der Vetter von Krückh, drückte gleichfalls seine Zigarette in einem in der Nähe stehenden Aschenbecher aus, kniete vor Aita nieder und machte sich an ihrem Gürtel zu schaffen. Die Schnalle war alsbald gelöst; der Gürtel fiel zu Boden, und Krabakukh wandte sich nunmehr dem Reißverschlusse zu, der Aitas Rock in der Taille zusammenhielt. Krückh gab den Rocksaum frei; und schon wurde das Textil den ausgiebig betrachteten Beinen entlang nach unten gestreift.
Vorsichtig befreite Aita ihre von wohlverarbeiteten hochhackigen Schuhen umfaßten Füße aus dem am Boden liegenden Kleidungsstück und, ihre Beine unbedeckt den wohlgefällig sie betastenden Blicken darbietend, strebte sie weiter die Dürstenden zu laben.
Sie sah dann davon ab, ihre Beine wieder zu bedecken; denn sie mußte vermuten, daß entsprechend dem von Krückh vorgegebenen Muster sie ihres Rockes sofort wieder verlustig gehen würde.
Und außerdem war sie auch selbst der Ansicht, daß sie ohne Rock besser aussieht als mit Rock.
Und wie sie dann, unbeirrt die dürstenden Blicke mit dem Anblick ihrer wohlgeformten Beine erfreuend und mit beiden Händen das gleiche große Tablett mit frisch gefüllten Weingläsern tragend, auf dem Wege zu weiteren nach Weine lechzenden wieder an jener Stelle vorbeikam, da löschte Krückh die nächste Zigarette und packte sie am Zipfel ihrer Bluse.
Wieder sah Aita sich am Weitergehen gehindert.
„Meine Beine habt ihr entblößt und könnt sie nun ungestört betrachten,“ rief Aita. „Was wollt ihr weiter von mir?“
„Deine Bluse,“ antwortete Krückh.
„Meine Bluse könnt ihr mir nicht nehmen, da ihre Entfernung die Freiheit meiner Hände voraussetzen würde,“ sagte Aita. „Wollt ihr mich nicht ziehen lassen? Wenn aller Wein ausgetragen und meine Hände ihre Freiheit zurückhaben, will ich dafür freiwillig abstreifen, was ihr abzustreifen mich heißt. Ich versprech es und werd euch nichts vorenthalten, was immer zu erblicken euch gelüstet.“
„Uns gelüstet nach unverzüglichem Anblick deiner Brüste; aus welchem Grunde wir deine Bluse wenn auch nicht abstreifen, so doch immerhin öffnen werden,“ beschied Krückh.
„Meine Brüste sind umspannt vom Stoffe eines Büstenhalters; so daß euch selbst nach Öffnen der Bluse ihr Anblick verwehrt bleibt,“ antwortete Aita.
„Wir knöpfen die Bluse trotz alledem auf...“ Krabakukh drückte seine Zigarette aus und machte sich ans Werk.
In der Tat waren Aitas Brüste umspannt vom schwarzen Stoffe eines knapp geschnittenen Büstenhalters. Keine Mühe hätte es gekostet, durch Beiseiteschieben jenes Stoffes das von ihm verborgene den gierenden Blicken preiszugeben; doch Krabakukh begnügte sich mit dem Aufknöpfen der Bluse.
Krückh ließ sie frei; und wahrlich: gut sah es aus, wie sie mit offener Bluse und bestrapsten Beinen den nach Weine dürstenden das begehrte Naß kredenzte.
Und wie aller Wein ausgeschenkt war, da gedachte sie ihres Versprechens und all derer, die nach Anblick ihren Reizen dürsten; und sie ließ sich auf einen Tisch hinaufhelfen und streifte dort in allgemeiner Sichtbarkeit sämtliche Hüllen ab, derer man sie noch nicht beraubt hatte.